Pimpel und Blaustern - die BND-Akten über die Strafsache Eichmann (Februar 2021)
Am 11. April 1961 wurde in Jerusalem der Prozess gegen den SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann eröffnet. Die Medien werden den 60. Jahrestag zum Anlass nehmen, das Verfahren als „Jahrhundert-Prozess“ zu feiern, als wegweisend für Gerechtigkeit und Menschenrechte. Kritische Stimmen wurden und werden kaum laut. Ich frage deshalb: Ist die Strafsache Eichmann ein Grund zum Feiern oder Grund zum Schämen?
Was wissen wir heute? Wer hat - hinter den Kulissen - welche Strippen gezogen? In Jerusalem und in Pullach. Ich habe den Bundesnachrichtendienst bereits 2008 auf Herausgabe seiner Eichmann-Akten verklagt und damals einiges bekommen. Vor kurzem hat mir der BND erneut einen Schwung Akten geliefert. Noch nicht alles, aber die neue Klage ist eingereicht und vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig anhängig. Fakt ist, und die Dokumente beweisen das, dass der Prozess mit Rechtstaatlichkeit wenig zu tun hatte. Der Anwalt arbeitete mit dem BND zusammen, und der BND (wohlgemerkt: der BND des Nazi-Generals Gehlen) mit dem Mossad.
Der Podcast ist verfügbar unter „Interviews“.